20000Seiten2 280 MatthiasHorn uVergangenheitsbewältigung: "zu jung zu alt
zu deutsch" © Isabel Machado Rios

zu jung zu alt zu deutsch

Dirk Laucke, 1982 im sächsischen Schkeuditz geboren, ist Dramatiker. Laucke wuchs in Halle auf und studierte von 2004 bis 2008 Szenisches Schreiben an der Berliner Universität der Künste. Für sein Stück "alter ford escort dunkelblau" wurde er 2006 mit dem Kleist-Förderpreis für junge Dramatik ausgezeichnet. 2007 folgte eine Einladung zu den Mülheimer Theatertagen. 2009 erhielt er den Förderpreis zum Lessing-Preis des Freistaates Sachsen. 2010 wurde er mit seinem Stück Für alle reicht es nicht zum zweiten Mal nach Mülheim eingeladen. Im selben Jahr erhielt er auch Dramatikerpreis des Kulturkreises der deutschen Wirtschaft im BDI. 2012 zeigte der Heidelberger Stückemarkt Angst und Abscheu in der BRD in der Inszenierung des Autors.

Zum Inhalt

Roy, Jens, Lydia – drei Menschen in Deutschland, heute. Zu jung, um an Verbrechen der NS-Zeit teilgenommen haben zu können, zu alt, um davon unbeschwert losgekommen zu sein, zu deutsch, um sich nicht ständig dazu ins Verhältnis setzen zu müssen. Sie geraten aneinander ob ihrer eigenen Vergangenheit und der ihres Landes. Und dann sind da noch die junge Ukrainerin Sascha, die mit vielen Illusionen nach Deutschland kam, und Gitte, die nur weg aus diesem Land will. Über die Vergangenheit sind die Geschichten der fünf Menschen miteinander verwoben. Sie alle träumen von einem Neuanfang, versuchen im Heute zu leben und kommen doch immer wieder ins Gestern. Dirk Laucke hat Geschichten geschrieben, die sich queren und quälen und zeigen, wie viel braunes Dunkeldeutschland auch nach dem bunten Weltgastgeber-Sommermärchen in uns steckt. Denn die Vergangenheit vergeht nicht, sie vergärt.

Der junge Regisseur Nick Hartnagel, der bereits beim Heidelberger Stückemarkt 2014 mit Die Kunden werden unruhig vertreten war, übersetzt das handlungsreiche Stück in konsequentes Erzähltheater. Die Uraufführung von zu jung zu alt zu deutsch war 2009 am Theater Osnabrück.


 

Zum Gespräch mit dem Regisseur Nick Hartnagel

Zur Kurzkritik

 

 

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